Die Drostei
Kulturzentrum des Kreises Pinneberg, Ausstellungen, Konzerte & Literaturveranstaltungen
Moin, ich heiße Stefanie Fricke und bin die künstlerische Leiterin des Kulturzentrums, der Drostei Pinneberg.
Und mein Name ist Jens Bollwahn, ich bin der kaufmännische Leiter dieses Kulturzentrums.
Kontakt & Öffnungszeiten
📍 Dingstätte 23 | 25421 Pinneberg
🗓️ Büro: Di.–Fr. 10–16 Uhr
🗓️ Ausstellungen: Mi.–So. 11–17 Uhr
☑️ Eintritt zu den Ausstellungen 4 € / 2 € (erm.), Kinder & Jugendliche bis 18 Jahre frei
☎️ 04101 / 210 30
💌 info@drostei.de
🌎 drostei.de



Was ist das Besondere an der Drostei und euch?
Die Drostei steht sinnbildlich für Symbiose. Das betrifft sowohl uns als Führungsduo, da wir uns perfekt im künstlerischen und finanziellen Part ergänzen, als auch das Gebäude selbst. Ein besonderer, erlebbarer historischer Ort, gepaart mit modern-relevanten kulturellen Themen für unterschiedlichste Nutzer-und Interessengruppen.
Ein weiterer besonderer Aspekt ist, dass die Drostei ein Geschenk des Landes an den Kreis Pinneberg gewesen ist. Aber vielleicht müssen wir erstmal etwas in die Geschichte des Gebäudes eintauchen.




Woher kommt der Name Drostei?
Das werden wir oft gefragt. 🙂
Der Droste, der damals seinen Amts- und Wohnsitz hier hatte, war eine Art Verwalter des dänischen Königs. 1767 wurde das Gebäude erbaut. Zu diesem Zeitpunkt war hier im Umkreis alles dänisch bis hin nach Altona. Um die königlichen Interessen von Kopenhagen aus vertreten zu lassen, gab es hier vor Ort den Drosten.
Später saßen die preußischen Landräte in der Drostei. In den 30er Jahren gab es auch eine nicht so rühmliche Nutzung des Gebäudes, doch davon konnte sich wohl kaum ein repräsentatives Gebäude frei machen.
Seit den 90er Jahren ist die Drostei ein Kulturzentrum und damit ein vollkommen demokratischer Ort.
Die Drostei steht sinnbildlich für Symbiose.
Das betrifft sowohl uns als Führungsduo, da wir uns perfekt im künstlerischen und finanziellen Part ergänzen, als auch das Gebäude selbst.
Ein besonderer, erlebbarer historischer Ort, gepaart mit modern relevanten kulturellen Themen für unterschiedlichste Nutzer-und Interessengruppen.

Was unterscheidet euch von anderen Kultureinrichtungen?
Das Kulturzentrum steht unter der Stiftung des Kreises Pinneberg, der Stadt Pinneberg und der Sparkasse Südholstein. Wir können dadurch sehr eigenständig arbeiten und haben kaum Vorgaben. Wir bilden hier die Kulturszene der Region ab. Allerdings dürfen, sollen und wollen wir auch immer wieder überregionale und relevante Kunst und Musik präsentieren.
Dabei schaut hier in der Drostei auch das ein oder andere prominente Gesicht vorbei. Das ist etwas ganz besonderes für so eine Stadt, so einen Kreis und diese Region. Im Land Schleswig-Holstein und im Ministerium sind wir seit ein paar Jahren als Kulturknotenpunkt besonders gefördert. So etwas passiert nicht aus Versehen und wir sind dankbar, dass uns rein räumlich gesehen der Kreis Pinneberg so ein Tippi-Toppi-Gebäude zur Verfügung stellt.





Seit wann gibt es die Stiftung?
Die Stiftung gibt es schon seit Anfang der 70er Jahre. Merkwürdigerweise, weil es da ja eigentlich noch nichts wirklich zu arbeiten gab. Die Drostei wurde in den 80ern und 90ern aufwendig saniert. Hier waren Decken abgehängt, Zwischenwände eingezogen.
Es muss aus denkmalpflegerischer Sicht furchtbar ausgesehen haben. Nach der Sanierung konnte dann in den 90er Jahren die Stiftung ihre Kulturarbeit aufnehmen.
Und wir beide sind jetzt im 13. Jahr, der gemeinsamen Doppelspitze. Jeder Euro, der durch die Stiftung verdient wird, fließt auch direkt wieder in die nächsten Projekte.




Was für Veranstaltungen finden in der Drostei statt?
Wir haben vier bis fünf größere Kunstausstellungen im Jahr, die teilweise auch mindestens sechs Wochen laufen. Wir haben unten in den Gartensälen immer parallel auch kleinere, regionale Ausstellungen. Kunst von Jugendlichen wird beispielsweise auch präsentiert. Durch Angebote und Kooperationen mit Schulen der Region gibt es in dem Bereich immer wieder etwas zu entdecken. Konzerte von hochwertiger klassischer Musik bis hin zu Singer-Songwriter-Abenden. Darüber hinaus werden wir jetzt neu, Kabarett mit dazu nehmen.
Durch eine Förderung der Landesbibliothek können wir dieses Jahr ein ganz besonders spannendes Projekt stemmen. Wir entwickeln eine Augmented Reality App, speziell für dieses Haus. Damit bekommen Nutzer.innen die Gelegenheit, eine virtuelle Zeitreise zu machen. Spielend leicht mit dem Smartphone durch die Drostei gehen und zu gucken, wie hat es hier eigentlich 1767 ausgesehen, wie hat die Musik geklungen, die man hier gehört hat und wie hat der Drostei-Park eigentlich wirklich ausgesehen. Darauf freuen wir uns sehr.
Wir sind da in der Planung, auch mit Schülern zusammen und das macht großen Spaß. Weg vom verstaubten Kulturimage, hin zu was können wir anders und neu machen. Wir wollen die uns zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll nutzen.
In der Drostei steht aber auch das Leben im Mittelpunkt. Hier darf gelacht und auch gefeiert werden. Dadurch, dass wir so tolle Räume haben, mit der Möglichkeit, das Catering durch Meusels Landdrostei sicherzustellen, wird das Gebäude hier wirklich vielfältig genutzt. Und das ist das, was wir uns wünschen, was wir auch wollen.


Gibt es aktuelle Herausforderungen für euch und den Betrieb des Kulturzentrums?
Ja, seit Jahren führen wir die Diskussion über die Barrierefreiheit der Drostei. Das ist ein historisches Gebäude. Es gibt hier keine Barrierefreiheit, die ist auch schwierig herzustellen. Es geht ja um statische Erwägung, es geht um den Denkmalschutz. Die Lösung des Problems ist der Erwerb des Zollgebäudes nebenan. Und die Idee ist jetzt, die beiden Gebäude zusammen für den Kulturbetrieb zu nutzen. Drüben im Zollgebäude ist die Barrierefreiheit leicht zu gewährleisten. Dort wird ein Aufzug angebaut. In Zukunft sind also beide Gebäude als Einheit zu verwenden und drüben kann der barrierefreie Kulturbetrieb sichergestellt werden. Was das für mich nochmal besonders macht, ist, dass wir mit dem Pinneberg Museum, mit der Drostei und dann dem dazugehörigen ehemaligen Zollamt wirklich eine Innenstadt haben, die voller Kultur ist. Also einfach, dass Kultur eins der Hauptthemen ist, was hier stattfindet.





Was wünscht ihr euch für die Pinneberger Innenstadt?
Dass die Innenstadt zum Bummeln einlädt. Vielleicht noch ein Schuhgeschäft oder andere Läden, wo man was einkaufen kann, wo man sich ein Eis auf die Hand nehmen kann, sich einen schönen Platz sucht und dann in Ruhe sein Eis verspeist.
Und was ich mir gerade hier für den Drosteiplatz vorne wünsche, ist, wenn ich aus dem Fenster gucke, dass man vielleicht auf dem Platz eine Art Raum schafft, um Kaffee zu trinken und sich aufzuhalten. Ansonsten bin ich total glücklich damit, dass wir hier einfach Kultur mitten in der Innenstadt haben.
Gibt es für dieses Jahr wichtige Highlights?
Ich finde es immer ganz schwierig, Highlights auszumachen, weil in allem so viel Herzblut steckt.
Vielleicht ist herauszustellen, dass wir eine schöne Kooperation mit der Christuskirche haben. Im Rahmen des Drostei Musikfestes werden zwei Konzerte in der Christuskirche stattfinden und dadurch ist sogar eine Barrierefreiheit gewährleistet. Das freut uns besonders. Generell ist die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen hier eine Freude.
Spannend wird, wie die Augmented Reality App angenommen wird. Im September können wir sie hoffentlich in Betrieb nehmen. Dann werden wir im Grunde genommen eine Ausstellung haben, wo nichts drin ist in diesen Räumen, weil man dann zwei Wochen am Stück die Gelegenheit hat, mit dem Handy hier durchzugehen und alle Anwendungen, die wir so erarbeitet haben, auszuprobieren. Es wird ein ganz besonderer Reiz, die analoge und die digitale Welt an diesem historischen Ort zusammenzuführen.



Kann man sich dem Team der Drostei noch anschließen?
Jedes Jahr gibt es bei uns einen Platz für ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur.
Es ist extrem bereichernd für uns, jedes Jahr hier einem jungen Menschen Raum für Ideen und Pläne zu geben.
Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Mitte/Ende März, los geht’s dann am 01. September 2024.

Was möchtet ihr unbedingt noch loswerden?
Wir möchten nochmal appellieren, dass die Drostei ein offener Ort ist. Wir wünschen uns, nach außen noch offener zu wirken. Alles, was hier stattfindet, kann über die Website und soziale Medien eingesehen werden.
Für Ausstellungen ist in der Regel mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Mit vier Euro Eintritt bleiben auch die Kosten überschaubar.
Karten für unsere Konzerte können online über Eventim gebucht werden.
Und auch wenn ihr Lust habt, diese tollen Räume für eure private Feier zu nutzen, könnt ihr uns gerne ansprechen.
